Schönste aller Gaben ist…

… sich zu verstehen. So heißt es im Lied „Weihnachten ist leise“ von Therese Debon. Es erklang am Samstag, den 13. Dezember 2014, in der St.-Laurentius-Kirche in Auerbach. Und passender hätte man die Projektumsetzung „Adventskonzert – erstmalig gemeinsam gestaltet von den Chören, Kinderchören und Instrumentalisten der St.-Laurentius-Kirchgemeinde und der Neuapostolischen Kirche in Auerbach“ nicht beschreiben können.

In den Jahren zuvor begeisterten die Sänger und Instrumentalisten der neuapostolischen Kirchengemeinde ihre Adventskonzertbesucher in der Göltzschtalgalerie Nicolaikirche Auerbach.
Im vergangenen Jahr stieß man aufgrund wachsender Beliebtheit an die Grenze der Platzkapazität in dem gemütlichen Kirchlein. Infolgedessen wurde die Idee geboren, das nächste Adventskonzert in der großen St.-Laurentius-Kirche zu veranstalten. Zu Jahresanfang wurden deshalb erste Absprachen mit den Verantwortlichen beider Kirchengemeinden getroffen und das Projekt entwickelt. Im Herbst begann dann die intensive Probenphase und Mitte November trafen sich die Musizierenden zu gemeinsamen Chor- und Instrumentalproben. Hier lernte man sich näher kennen und freute sich auf die gemeinsame Zeit. Schnell kristallisierte sich nämlich heraus, dass man sowohl musikalisch als auch menschlich auf einer Wellenlänge lag.

Samstag war es dann so weit: Am frühen Nachmittag begannen die Konzertvorbereitungen mit Stell-, Anspiel- und Ansingproben. Zwischendurch fanden sich die Musiker im Gemeindezentrum der Neuapostolischen Kirche in Auerbach zu einem kleinen Imbiss ein. Diese kurze Verschnaufpause wurde für zahlreiche inspirierende Gespräche genutzt.

Gegen 16:30 Uhr strömten unablässig Konzertbesucher in die bekannte Stadtkirche am Altmarkt. Eine halbe Stunde später – nach dem Glockengeläut – eröffnete der Posaunenchor das Adventskonzert mit „Machet die Tore weit“.
Durch Superintendent Hesse wurden die ca. 500 Konzertbesucher herzlich begrüßt.
Es folgten zahlreiche Chor- und Instrumentalstücke wie z. B. „Sehet, welch eine Liebe“ von Gottfried August Homilius (1714-1785), Sonata St. Thomae, Meister C. M. (Kremsier 17. Jhd.) oder auch „Stille Nacht, heilige Nacht“ von Franz Xaver Gruber (1787-1863) – in einer aus dem Jahr 1992 stammenden Bearbeitung von Jürgen Gerisch.
Mit den zahlreichen Musikwerken verschiedener Stile und Epochen versetzten die Musizierenden ihre Zuhörer in eine besinnliche Vorweihnachtsstimmung. Insbesondere die Kinder rührten mit ihrem „Jesus Christus hat Geburtstag“ von Gerd Peter Münden (geb. 1966) die Herzen und erinnerten Groß und Klein an den Ursprung des Weihnachtsfestes. In ihrer Mimik und Gestik spiegelten sich Begeisterung und Freude wider, die ansteckend wirkten. So blieb es nicht aus, dass Applaus aufbrandete, nachdem ihr Liedvortrag verklungen war.

Durch die Lesungen aus Jesaja 40,1-11 und 1. Korinther 4,1-5 führte Superintendent Hesse vor Augen, dass wir Diener Christi sind, die die Aufgabe haben, das Evangelium zu verkünden. Denn jeder möge erfahren, dass Gott Trost, Frieden, Hilfe und Zuversicht gibt, dass Christus gerecht ist und all das behütet, was sein ist.
Auch gab Superintendent Hesse etwas zum Schmunzeln zu Gehör – nämlich die Weihnachtsgeschichte „Worüber das Christkind lächeln musste“ von Karl-Heinrich Waggerl (1897-1973), einem österreichischen Schriftsteller.

Im weiteren Verlauf des Adventskonzertes wartete noch ein besonderer Hörgenuss auf die Konzertbesucher: Die jungen Sänger des Plauener Gospelprojekt-Teilchores traten gemeinsam mit ihrer Band auf. Beim Anhören des Songs „Peace, Peace, Peace“ von Sally DeFord erzeugten die jungen Musiker eine Verstärkung der friedevollen Ruhe. Dem folgte „Es werde Licht“ von Udo Jürgens und die bekannte weihnachtliche Weise „Joy to the world“ in einem modernen Arrangement von Torre W. Aas. Applaus war Anerkennung für die gelungenen Vorträge.

Nach dem Gebet und Schlusssegen vereinten sich Zuhörer und Musiker nochmals, um gemeinsam „O du fröhliche“ zu singen – mit der Besonderheit, dass der Chor durch einen Junktim-Satz, d. h. einem musikalischen Gegenüber zur einfachen Homophonie des eigentlichen Liedsatzes, den Lobpreis verstärkte.

Mit „Tollite Hostias“ von Camille Saint-Saëns (1835-1921) ging das Konzert fulminant zu Ende. Begeisterte Zuhörer dankten allen Konzertierenden durch Applaus und lächelnde Gesichter.

Ein herzliches Dankeschön für das schöne Miteinander und die Unterstützung während der Vorbereitung und Ausführung dieses Konzertes gilt unserem Gastgeber, der Ev.-Luth. St.-Laurentius-Kirchgemeinde Auerbach.

Text: sica/Fotos: D.K.